Während in anderen Städten verschiedene Bündnisse mit Hilfe des Stadtrats und der links Partei stabile und handfeste Aktionen gegen Rechts ausgehandelt haben, wählt man in Gladbeck für die bevorstehende rechte Demonstration am 6. April anscheinend den Weg der Ignoranz.
Besonders erschreckend ist es, dass diese Ideen von der Partei „Die Linke“ kommen, und wir uns ernsthaft fragen müssen:“Was soll das?“ und „Wo ist euer Kampfgeist geblieben?“ So heißt es unter anderem:
„Die Aufmärsche und Gegendemonstrationen laufen immer nach dem gleichen Schema ab und die Presse berichtet intensiver über die rechte Szene, wenn es zu verbalen oder gar tätlichen Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten kommt.“
Wenn man das liest, fragt man sich: „Was lest ihr für Artikel?“
Unsere Antwort: „Die falschen!“
Und aus unserer Sicht ist es der falsche Weg, den Aktionskonsens von der, auf die Aktion folgende, Berichterstattung durch die Presse abhängig zu machen.
Weiter heißt es
„Niemand aus dem demokratischen Spektrum kann daran gelegen sein, dass diese Leute das Maximum an Aufmerksamkeit erhalten.“
Mit diesere Aussage, unterstellt der/die Verfasser/in, das jeder der einen anderen Weg verfolgt, zum antidemokratischen Spektrum zählt und Werbung für die Neofaschisten machen möchte.
Weiter:
„Deshalb sollte man in Gladbeck einmal versuchen, anders damit umzugehen.“
Dieses „anders damit umgehen“ stellt man sich so vor:
- Parkplätze blockieren
- Bäckereien,Imbißbuden,Restaurants,Gaststätten etc sollen von 13:30 bis 17:00 Uhr geschlossen bleiben.
- öffentliche Toiletten schließen
- Plakate an Bahnhöfen
Den ersten Punkt finden wir sogar noch vertretbar, zumindest als Ergänzung zu einem breiten öffentlichen Protest. Alle anderen wirren Ideen sind in unseren Augen fernab jeglicher Realität. Besonders traurig finden wir den Punkt mit den Toiletten. Abgesehen von der Tatsache das die Stadt somit Menschen, die es unter Umständen nicht mehr bis auf das heimische Klo schaffen, zwingen eine Ordnungswidrigkeit in Form von „Wildpinkelei“ (Bußgeld ab 35€ Freiheitsstrafe bis zu 1 Jahr) zu begehen, wird es gestandene Faschist*innen kaum davon abhalten euer geliebtes Rathaus voll zu pissen. …. Naja! ihr da oben müsst es ja nicht wieder sauber machen ;) Genauso wenig müsst ihr mit dem Verdienstausfall leben den ein Gastronom zu verzeichnen haben wird, weil ihr sein Geschäft schließen lasst. Besonders weil ihr ja die Öffentlichkeit über die Veranstaltung der Neonazis nicht informieren wollt. Somit wird es für den Stammgast keine Möglichkeit geben, seinen rituelle Samstag Nachmittag Kaffee auf die noch geöffnete Vormittagszeit zu verlegen.
„Wir sollten es vermeiden, die Veranstaltung öffentlich zu erwähnen.“
Das gewünschte Ziel, die Nazis in einer menschenleeren Stadt unbeachtet vor die Wand reden zu lassen, wird so bestimmt nicht erreicht. Vielmehr wird die geschlossene Innenstadt ehr dazuführen dass der gelangweilte und frustrierte Besucher sich für die Veranstaltung der Faschisten interessiert und womöglich auf die ein oder andere populistische Hetzrede hereinfällt. Und ohne lautstarken antifaschistischen Protest werden sich unentschlossene Nationalisten viel ehr trauen sich den „Patrioten NRW“ anzuschließen.
Die größte Frage an dieser Stelle:
Warum genehmigt die Stadt Gladbeck, einer bekanntlich extrem rechten Gruppierung, überhaupt ihre menschenverachtende Veranstaltung vor dem Rathaus abzuhalten?
Für uns ein ganz klares Zeichen wie braun durchsetzt der Stadtrat ist. Denn so naiv kann keiner sein, den Nazis den Rathausplatz zur Verfügung stellen und den öffentlichen Protest nicht wollen, um den Faschos keine Bühne zu geben.
WTF
Für uns ein Grund mehr den Protest lautstark, entschlossen und mit allen Mitteln auf die Straße zu tragen. „Keinen Fußbreit den Faschisten“ muss für jeden die Losung sein. Lasst uns am 6. April die Stadt fluten und den Neofaschisten zeigen, das Gladbeck keinen Platz für rechte Hetzer hat.